IfKom: Schnelles Internet auch für ländliche Industrie
Im internationalen Wettbewerb braucht die ländliche Industrie ebenfalls ein flächendeckendes leistungsfähiges und zukunftssicheres Breitbandnetz, um erfolgreich sein zu können.
Auch die ländliche Industrie benötigt ein flächendeckendes leistungsfähiges und zukunftssicheres Breitbandnetz, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. Dies war kürzlich Thema des Gesprächs der IfKom – Ingenieure für Kommunikation (IfKom e.V.) mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker. Sendker ist Mitglied im Bundestagsausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur und Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur.
In vielen Bereichen leiden Unternehmen und Kommunen im ländlichen Raum unter einer nicht ausreichenden Breitbandversorgung. „Die Ansiedlung von Firmen und Gewerben im ländlichen Bereich wird künftig stark von der dortigen Breitbandversorgung abhängig sein“, erwähnte IfKom-Bundesvorsitzender Heinz Leymann und ergänzte: „der unwirtschaftliche Netzausbau muss mit Fördergeldern des Staates unterstützt werden, damit auch in dünn besiedelten Gebieten Glasfaser verlegt werden kann“. Folglich unterstützen die IfKom das Vorhaben der Bundesregierung, Gigabitnetze in Deutschland bis zum Jahr 2025 auszubauen. Für eine digitale Zukunft in Deutschland ist aus der Sicht der IfKom eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 1 Gigabit pro Sekunde zwingend erforderlich, die technisch zurzeit ausschließlich mit Glasfaser zu realisieren ist.
„Eine komplette Ersetzung des vorhandenen Kupfernetzes in ein Glasfasernetz würde für Deutschland ca. 100 Mrd. EUR kosten“, betonte Reinhard Genderka, Mitglied des IfKom-Bundesvorstands und fügte hinzu: „um die hierfür anfallenden Kosten zu senken, könnte beispielsweise die Verlegetiefe der Glasfaserkabel reduziert werden“. In ländlichen Bereichen verlaufen die Stromleitungen teilweise oberirdisch. Dies könnte in gleicher Weise für die Verlegung der Glasfaser gelten.
Beim flächendeckenden Breitbandausbau müssen die Planungs- und Genehmigungsprozesse deutlich schneller und unbürokratischer werden. Insbesondere bei den riesigen Mengenzuwächsen an Mobilfunkstandorten für den 5G Ausbau fordern die IfKom eine erhebliche Vereinfachung der Genehmigungsverfahren, damit es nicht zu Verzögerungen kommt. Außerdem sind die Erlöse aus der Vergabe der 5G-Lizenzen zweckgebunden für den Glasfaserausbau bereitzustellen.
Reinhold Sendker wies darauf hin, der jetzt festgelegte Rahmen der Bundesregierung soll nicht nur für die Versorgung der Haushalte (d. h. 98 Prozent der Wohnbevölkerung) sorgen, sondern zusätzlich auch einen zuverlässigen 5G-Netzausbau entlang der Verkehrswege sicherstellen. So sollen bis Ende 2022 alle Bundesautobahnen mit 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und höchstens 10 Millisekunden (ms) Latenz ausgebaut werden und bis Ende 2022 auch die wichtigsten Bundesstraßen sowie bis Ende 2024 alle Bundestraßen. Außerdem kommen bis Ende 2024 alle Land- und Staatsstraßen mit 50 Mbit/s hinzu.
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