Pflegebedarf in Deutschland nimmt zu

Die Folgen der demografischen Entwicklung in Deutschland beinhalten auch einen weiterhin steigenden Pflegebedarf – derzeit leben etwa 2,6 Millionen pflegebedürftige Menschen hierzulande, die auf eine Unterstützung oder eine stationäre Pflege angewiesen sind. Eine aktuelle Statistik des statistischen Bundesamtes weist dabei ca. 1,25 Millionen Menschen aus, die allein zu Hause auf eine Pflege durch Angehörigen angewiesen sind. In 615.846 Fällen ist darüber hinaus die Betreuung durch Pflegedienste notwendig. Etwa 764.000 Menschen werden derzeit in Heimen gepflegt. Die seit 1995 existierende Pflegeversicherung soll sicherstellen, dass jeder Pflegebedürftige je nach Schwere der Bedürftigkeit adäquate Hilfe erhalten kann. Doch es fehlt zunehmend an Pflegekräften, welche die Versorgung für immer mehr Pflegebedürftige gewährleisten können.

Verteilung der Pflegestufen

Mit 66 % stellen die Bedürftigen der Pflegestufe 1 (erheblich pflegebedürftig mit mind. 1,5 Std. je Tag) die größte Gruppe bei der durch Angehörige zu Hause betreuten Pflegebedürftigen. Etwa 57 % der zu Hause von Pflegediensten betreuten Personen werden ebenfalls der Pflegestufe 1 zugeordnet. Bei der Heimunterbringung stellen die Pflegebedürftigen der Stufe 1 mit 38 % allerdings nicht die größte Gruppe. Personen mit Pflegebedürftigkeit der Stufe 2 (schwer pflegebedürftig mit mind. 3 Std. je Tag) bilden mit 27 % in der durch Angehörige zu Hause betreuten Pflegebedürftigen die zweite große Gruppe, bei den zu Hause von Pflegediensten betreuten Personen sind dies 32 %. In Heimen stellen die pflegebedürftigen Personen der Stufe 2 den größten Anteil mit 40 %. Die höchste Pflegestufe 3 (schwerst pflegebedürftig mit mind. 5 Std. je Tag) ist zu Hause bei der Pflege durch Angehörige nur noch mit 7 % und bei der Pflege durch Pflegedienste nur noch mit 11 % vertreten, in Heimen dagegen mit 21 %. Etwa 2 % der in Heimen versorgten Menschen sind dabei keiner der genannten Pflegestufen zugeordnet. Insgesamt werden ca. zwei Drittel aller Pflegebedürftigen also zu Hause betreut, nur etwa ein Drittel der pflegebedürftigen Personen werden in Heimen versorgt.

Pflegepersonal fehlt zunehmend

Obwohl laut der Statistik des statistischen Bundesamtes Angehörige bereits einen Großteil der Betreuung von Pflegebedürftigen zu Hause übernehmen (dies trifft auf mehr als 47 % der Pflegebedürftigen zu), fehlen durch den immer weiter steigenden Pflegebedarf zunehmend Pflegefachkräfte. Man schätzt, dass im Jahre 2025 bereits mehr als 100.000 Pflegekräfte je Jahr fehlen werden. Für viele Angehörige wird es durch den Spagat zwischen steigenden Anforderungen im Beruf, Pflegeaufwand und eigenen Privatleben auch weiterhin immer schwieriger, die Pflege angemessen leisten zu können. Schon heute gibt es in Deutschland mehr als 20,5 Millionen Menschen in der besonders pflegeintensiven Altersgruppe über 60 Jahren, welche bis 2030 auf schätzungsweise 28,4 Millionen ansteigen wird. Eine entsprechende Zunahme des Pflegebedarfs ist zu erwarten.

Lösungen werden händeringend gesucht

Neben den Anstrengungen der Politik, eine ausreichende und qualitativ angemessene Pflegesituation in Deutschland halten zu können, gibt es durchaus auch neue Ansätze zur Sicherstellung der pflegestufengemäßen Betreuung. So wird diskutiert, ob Pflegekräfte aus dem Ausland geholt oder Pflegekräfte hierzulande stärker ausgebildet werden können, aber auch welche monetären Maßnahmen der Situation helfen könnten. Fakt ist, dass eine Lösung bald gefunden werden muss – können nämlich die immer mehr fehlenden Pflegekräfte nicht kompensiert bzw. aufgetrieben werden, droht eine pflegetechnische Notstandssituation, die auch heute schon in manchen Gebieten beobachtet werden kann. Es ist zudem eine gesellschaftliche Verpflichtung, für pflegebedürftige Menschen entsprechende Betreuung zur Verfügung zu stellen. Die deutsche Gesellschaft steht nun am Rande einer betreuungstechnischen Fehlsituation, die es zu lösen gilt.

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